es bedarf gar keiner expliziten abschaffung der meinungsfreiheit. die freiheit der meinung wird auf einem ganz anderen weg beseitigt. damit dass bestimmte positionen nicht mehr in den rang von meinungen, sondern in den von wahrheiten gerückt werden, erhebt man für solche aussagen eine autorität, die jeden zweifel daran verbietet.
aussagen zum klima, der sogenannten erderwärmung oder zu covid-19 und der impfung stellen beredsame beispiele.
die aussagen derjenigen die nun solche wahrheits-aussagen treffen hören auf deren meinung zu sein, weil sie nun den anspruch herheben, als nicht anfechtbare wahrheiten aufzutreten. die wahrheit bzw. der wahrheitsanspruch bestimmter aussagen wird somit zum totalitärsten herrschaftsmittel aller zeiten, da es den widerspruch als solchen kriminalisiert.
mit der gedankenfreiheit wird dem menschen die letzte waffe, das letzte mittel gegen die allmacht des systems bzw. die allmacht der herrschenden geraubt. der mensch wird in die selbst bedingt unmündigkeit verworfen.
gegenstände solcher wahrheits-aussagen werden dem äußern von meinungen entzogen. der bereich legitimer meinungsäußerung wird imer weiter verengt.
vom ansatz her gilt nicht mehr evidenzbasierte sondern eminenzbasierte wissenschaft. wahrheit ist nicht mehr eine frage der widerspruchsfreiheit, die zu prüfen auch dem einzelnen, auch entgegen der meinung aller anderen, frei steht. statt dessen ist wahrheit eine frage der autorität der mehrheit bzw. eine frage der autorität der titel einzelner bzw. ihrer systemischen akzeptanz.
damit wird dem einzelnen die wesentlichste frucht der aufklärung wieder entzogen. die verordnung von wahrheit entzieht dem bürger das recht anderer meinung zu sein. die totale konrolle der meinung der menschen wird damit zum entscheidenden machtmittel der gegenwart.
mit dem fortschritt der wissenschaften und der technik werden die bereiche verordneter wahrheiten immer grösser, die wissenschaft frisst sich immer weitergehend in alle bereiche des daseins. während die bereiche zu denn der einzelne noch seine eigen meinung haben darf immer kleiner werden.
damit spaltet sich die welt für den einzelnen in zwei bereiche. jenen bereich aller, für das system irrelevanten aussagen, in welchem sich der einzelne noch äußern darf und den bereich jener für das system relevanten aussagen, in dem sich der einzelne nicht mehr abweichend äußern darf.
damit verlagert sich die rolle des menschen von einem frei und selbständig urteilenden, zu einem lediglich noch seine zustimmung oder ablehung zum ausdruck bringenden. der bereich in welchem das urteil des einzelnen irrelevant, ja illegal wird wächst, während der bereich in welchem es noch darauf ankommt was der einzelne denkt und wie er urteilt stetig kleiner wird.
denken und urteilen wird somit zu einem, dem einzelnen entzogenen, auf das kollektv, das system, seine maschinen und machthaber übertragenen akt. der mensch reduziert sich damit auf seine emotionale ebene, während er seinen freien geist abgibt wie eine waffe bzw. systemkompatibel anpasst und nutzbar macht.
der sich gerade vollziehende untergang der meinung des individuums kündigt somit eine epochale zeitenwende des menschenbildes und des menschlichen daseins an, eine vertierlichung des menschen, die dessen totale beherrschbarkeit bedeutet. freiheit existiert in dieser welt nur mehr als rechtfertigung von züchtigung durch das system.