wie kann das alles möglich sein, so möchte man fragen und so fragen viele. der erste schritt der antwort steckt in der einsicht, dass das was aktuell geschieht weder durch das ermöglicht oder bedingt wurde noch wird, was aktuell über uns hereinfällt.
die bereitschaft, das vermögen so zu reagieren, wie der noderne mensch heute reagiert, ist das ergebnis einer langen entwicklung und hat somit eine vorgeschichte.
eine vorgeschichte mit der die akteure der agenda arbeiten und auf deren ausreichenden reifegrad sie lange gewartet haben. das war und ist der unsichere nicht sicher vorhersagbare faktor im spiel, die voraussetzung der erfolgreichen umsetzung dieser agenda.
nun haben sich die akteure offensichtlich dazu entschieden, dass dieser reifegrad bei einer ausreichend großen zahl, einem ausreichend großen anteil der bevölkerung ausreichend stark entwickelt war, um die agenda zu starten.
um welchen reifezustand geht es aber dabei und wie kam und kommt es zur ausbildung dieses zustandes? hier spielen mehrere faktoren zusammen, anders gesagt es handelt sich um eine komplexe wechselwirkung von einflüssen auf unterschiedlichen ebenen.
wesentliche säulen dieser entwicklung sind vernetzung, fremdwahrnehmung, virtual digitale welt, absättigung und abhängigkeit sowie bindung, handlung und kontrolle.
wenden wir uns nun den einzelnen aspekten der reihe nach zu. vernetzung erfolgt heute industriell mittel digital vietueller medien. vernetzung bedeutet eine verminderung des verschiedenseinsbewusstseins, des bewusstseins um das eigene verschiedensein von allen anderen.
durch permante überlagerung mit fremdwahrnehmung degeneriert die selbstwahrnehmung. dauernde vernetzung bedingt permanenten verlust der erfahrung der trennung, des verschiedenseins von anderen.
damit verwischt die trennschärfe der eigenen identität. identität verlagert sich vom individuum auf das kollektiv und spiegelt somit eine neue künstlich induzierte umwelterfahrung.
durch die überflutung des einzelnen mit systemvorgaben, ständiges abnehmen von eigenständiger wahl, entscheidung und gestaltung, kommt es zu fehlender autonomie der erfahrung.
infolge stetig wachsender spezialisierung, der permanten umhüllung des einzelnen mit einer künstlichen systemumwelt und der totalen informationsüberflutung mittels fremdwahrnehmungen orientiert sich der moderne mensch immer weniger durch eigene anschauung und immer mehr durch, seiner unmittelbaren wahrnehmung vorgeschaltete filter digital virtueller technik.
diese vorgeschalteten instanzen der wahrnehmung nehmen einen solchen raum ein, dass mit ihnen eine virtuelle realität an die stelle der eigentlichen realität getreten ist. das gilt insbesondere und mir dramatischer konsequenz für den bereich sozialer interaktionen.
für den menschen bedeutet der glauben an die wahrhaftigkeit der so gewonnenen erfahrungen sicherheit. es entsteht also eine erheblich grosse hemmung die dieser virtuell digitalen und medialen welt entstammenden informationen anzuzweifel.
der moderne mensch erlebt somit mittels vernetzung nicht nur sich selbst als eins mit dem system, er sieht auch die welt mittels fremdwahrnehmung mit den augen des systems. somit verlagert sich auch der psychische mechanismen des selbstschutzes vom eigenen selbst auf das system.
der mensch erfährt das system nicht mehr als in gegensatz zu ihm stehend, sondern als mit ihm identisch.
den digitalen werkzeugen des menschen kommt also eine enorme bewusstseinsverändernde bedeutung zu!
die verlagerung der identiät auf das system erfährt aber noch weitere unterstützung. unterstützung nicht nur von der kognitiven ebene, des fürwahrhaltens von informationen und des sich identifizierens mit den systemstrukturen und entwicklungen, sondern vielmehr auch auf motivationeller ebene.
hier macht das individuum nur mehr die erfahrung von überfluss, sicherheit, bequemlichkeit und absättigung.
alle erfahrungen des modernen menschen mit dem system erinnert stark an die erfahrungen des säuglings am busen der mutter. von der mutter werden alle bedürfnisse erfüllt, die mutter steht wie ein symbol für die vollkommene absättigung aller bedürfnisse.
von der mutter besteht somit vollkommene abhängigkeit. der moderne mensch ist in seiner unfähigkeit sich selbst zu versorgen mittlerweile ähnlich abhängig wie der säugling von seiner mutter. aber genauso gross wie absättigung durch und abhängigkeit von der mutter ist auch die empfundene allmacht von der mutter.
somit kommt es wieder und gleich mehrfach zu verlagerungen. einerseits der verlagerung der absättigung von der mutter auf das system, andererseits der verlagerung des status der abhängigkeit vom säugling auf den erwachsenen.
ganz ebenso wie schon der säugling wird nun auch der erwachsene eine geradezu fundamentale parteilichkeit und loyalität gegenüber seiner neuen supermutter entfalten und sich mit ihr emotional irrational vereinen.
eine entwicklung die noch dadurch massiv verstärkt und stabilisiert wird, dass die für die persönlichkeitsentwicklung höchst bedeutsame rolle der eltern zug um zug auf eben das system übertragen wurde. der moderne mensch verliert somit die erfahrung des verfügens über jene soziale ebene, in der er sich auch dann nicht alleine fühlt, wenn er sich gegen das system stellt.
der moderne nensch bleibt somit ewiglich kind, weil er der massiven allmacht des systems zeitlebens nie mehr entkommen kann. ohnmachtserfahrung wird zum prägenden daseinsgefühl.
ohne die erfahrung der autorität seiner eltern fehlt dem menschen das gefühl seiner eigenen autorität, mit der er sich dem system widersetzen könnte. es gibt für ihn somit keine loslösung mehr von der systemautorität, den neuen virtuellen eltern des menschen.
damit verbunden steht auch der verlust religöser überzeugungen, was gleichfalls zum verlust von mit dem system konkurrierender autorität führt.
handeln und verhalten des modernen menschen unterliegen immer vollkommenerer kontrolle, es gibt keinen bereich mehr in den das system nicht steuernd und kontrollierend eingreift. ein system das zwar den eltern die gewalt entzieht, selbst aber keineswegs auf gewalt verzichtet.
so wie nun keineswegs nur das denken das handeln bestimmt, sondern ganz umgekehrt das handeln auch das denken formt, so nimmt nun das system vermittels seiner exponential zunehmenden kontrolle des handelns der menschen auch ebenso massiv zunehmenden einfluss darauf, dass die menschen systemkonform denken.
schließlich führen alle diese ebenen zusammen genommen zu umstrukturierungen der bindung.
einerseits zum verlust natürlicher bindungsprozesse zu den leiblichen eltern und damit zu sich selber, andererseits zu den neuen surrogaten der bindung in form des systems.
wir haben somit einen neuen menschen vor uns, einen menschen auf den das wort individuum nicht mehr passt, weil seine identität auf einer bzgl. der komplexität höheren ebene ansässig ist.
ein mensch der zwar seine individuellen originär ihm selbst entstammenden bedürfnisse abgesättigt bekommt, der aber eine identität auf einer ihn selbst als unteilbarer ebene übersteigenden ebene besitzt.
er ist in seinem selbstbewusstsein von einer ganzheit zu einem teil geworden. die ebene seiner identität wurde verlagert, weg von ihm als individuum, hin zu seinem sein als systemelement.
damit hat sich für diesen menschen eine völlig neue normalität ergeben. mit dem verlust der ontogenetischen emanzipation von den eltern hat sich auch ein neuer denkrahmen entwickelt, eine neue deduktionsbasis seines urteilsvermögens.
ein solcher mensch kann gar nicht anders als verrückt zu werden, wenn er versuchen würde selbst autonom zu denken und sich dem zu widersetzen, was der mainstream verkündet.
so abgesättigt und abhängig wie er ist, will er nur mehr die aufrechterhaltung eben des zustandes seiner normalität, nicht aber freiheit und wahrheit.
es ist somit gar nicht mehr die frage, wie kann das möglich sein, vielmehr müsste man fragen, wie sollte es anders sein?!
der moderne mensch